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Die SPIEL 2017 endet mit neuem Besucherrekord

Brett- und Kartenspiele nach wie vor voll im Trend
Die 35. Internationalen Spieltage SPIEL ’17 haben sich auch in diesem Jahr als Publikumsmagnet erwiesen. 182.000 Besucher (+8.000) informierten sich auf der weltgrößten Messe für Gesellschaftsspiele über die Trends und Highlights der Branche. Bereits im Vorfeld verzeichnete die SPIEL’17 eine Rekordbeteiligung von 1.100 Ausstellern (Vorjahr 1.021) aus 51 Nationen (Vorjahr 50). Auf 72.000 Quadratmetern Fläche gab es tausende Spiele zu bestaunen, ausgiebig zu testen und zu kaufen, darunter alleine 1.200 Neuheiten.

Schon am frühen Morgen stürmten die Spielbegeisterten in die Messehallen. An allen vier Tagen mussten die Türen wegen des ausgesprochen großen Andrangs vorzeitig geöffnet werden. Die SPIEL’17 entfaltete eine enorme Sogkraft. Vor dem für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäft informierten sich Einkäufer und Lizenznehmer aus aller Welt auf den Internationalen Spieltagen über die aktuellen Trends und Neuheiten der Branche. Die Entwicklung der ersten drei Quartale 2017 mit einer Umsatzsteigerung von 7,9 % deutet darauf hin, dass auch im Jahr 2017 ein zweistelliges Umsatzplus bei den deutschen Spieleverlagen erreicht werden wird.

Bei den Spieleverlagen war die Nachfrage an allen vier Messetagen außergewöhnlich groß. Das Interesse an analogen Brettspielen steigt trotz fortschreitender Digitalisierung des Alltags stetig an. Trendthema ist nach wie vor die Gattung der Escape-Spiele, bei der die Spieler gemeinsam Rätsel lösen und Codes knacken müssen. Beliebt sind zudem kooperative Spiele, die dazu einladen, gegen das Spiel anzutreten und sich als Gruppe gemeinsam zu beweisen. Ins Auge fielen die dreidimensionalen Aufbauten zum Zusammenstecken, die inzwischen viele Spielbretter in die Höhe wachsen lassen.

Dominique Metzler, Geschäftsführerin des veranstaltenden Friedhelm Merz Verlags, betonte den hervorragenden Verlauf der 35. Internationalen Spieltage: „Wir sind mit dem Spitzenergebnis der Messe mehr als zufrieden. Durch die zusätzlichen und in einem engeren Takt eingesetzten Bahnen der Ruhrbahn, aber auch durch die deutlich höhere Anzahl an Parkplätzen wurde der Publikumsansturm exzellent bewältigt. Unsere Besucher konnten reibungslos anreisen. Wir sind stolz darauf, jedes Jahr so viele Menschen aus aller Welt in Essen begrüßen zu dürfen. Der erneute Besucherrekord der SPIEL hat einmal mehr gezeigt, dass immer mehr Menschen in Brettspielen eine Möglichkeit sehen, ihren durchdigitalisierten Alltag zu entschleunigen.“

Die nächsten Internationalen Spieltage SPIEL ’18 finden statt vom 25. bis 28. Oktober 2018 in der Messe Essen.

Quelle: PM Merz Verlag

 

Persönliche Eindrücke

Wie schon 2015 und 2016 ist die SPIEL wieder größer geworden. Einen Anstieg der Probleme konnten wir hingegen nicht feststellen. Wir hatten den Eindruck, dass es diesmal mit der Verkehrslage deutlich besser bestellt war. Nachbessern muss der Veranstalter aber nach wie vor bei der Versorgung der Besucher mit Sanitären Anlagen. Es kann nicht sein, das die Besucherzahlen steigen und die Anzahl Sanitärer Anlagen stagniert. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch diesmal wieder lange Schlangen nicht nur vor den Damen-Toiletten. Auch  Mann musste zum kleinen Geschäft Geduld beweisen. Mitleid hatten wir auch mit manch einem Aussteller. Trotz Ausstellerausweis durften diese mancherorts nicht vor 9:00 Uhr an ihre Stände, um diese vorzubereiten. Hingegen dem Besucherandrang an den Eingängen hat man schon um 9:40 Uhr nachgegeben, was der Vorbereitungszeit an den Ständen nicht wirklich hilfreich war. Besser die Besucherschlangen ins Freie verlegen.

Apropos Schlange stehen. Diesen Trend konnten wir bereits am Donnerstag kurz nach Hallenöffnung vielerorts beobachten. Egal ob bei Schwerkraft, Plan B Games, Feuerland, DLP-Games oder Frosted Games, überall bildeten sich lange Käufer-Ketten. Anderseits muss man dabei die Disziplin der Interessenten loben, es könnte auch chaotischer sein, so voll wie es in den Hallen war. Dieser Ansturm verursachte auch einen neuen Trend auf der SPIEL: „SOLD OUT!“ (Ausverkauft) – Wir hatten in Essen noch nie so oft diesen Schriftzug bei den Verkaufsständen gesehen. Und das nicht erst am Samstag!

Voll war es in den Hallen dieses Jahr bereits am Donnerstag. Ich hatte fast schon Angst, es könnte am Freitag und Samstag noch voller werden. Dem war aber nicht so. Freitag war gefühlt etwas weniger und Samstag war wie Donnerstag. Den Veranstalter hat’s sicher gefreut. Am Sonntag waren wir, fast schon traditionell, nicht mehr in Essen – 3 Tage sind genug. Obwohl, einen weiteren Tag hätten wir diesmal tatsächlich gerne noch drangehängt. Die Zeit auf der Messe verging diesmal wie im Flug, was vielleicht an meiner grandiosen Messeplanung lag (Schulterklopfen an dieser Stelle wäre jetzt angebracht). Wir konnten entspannt von Termin zu Termin huschen und hatten unterwegs noch Zeit für den einen oder anderen Smalltalk.

Verlage & Spiele

Und jetzt, wie gewohnt, in kurzen Worten & Bildern unsere ersten Eindrücke und Meinungen zu dem, was wir so gesehen, angeschaut und angespielt haben. Alles zu sehen war wieder, bei über 1.200 Titel, absolut unmöglich, daher mussten auch wir uns beschränken. Ob die Spiele dann unseren Erwartungen entsprechen, werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sehen. Daher haben wir auf eine Benotung oder ähnliches verzichtet. Alle Kommentare beruhen auf unseren subjektiven Eindrücken.
Die Reihenfolge stellt keine Wertung dar, sie ist eher praktischer Natur (alphabetisch).
Sobald wir ein Spiel selbst mehrfach gespielt haben, verlinken wir die Rezensionen hier.

2F

Der Bremer Spieleverlag 2F von Friedemann Friese konnte 2016 die Spieleszene mit seinem „Fabelsaft“ begeistern. Das Spielprinzip, das an Legacy-Spiele erinnert, hat viele Spieler in seinen Bann gezogen. 2017 kam „Fabelsaft“ auch auf die Empfehlungsliste der Spiel-des-Jahres-Jury. Auch uns gefällt „Fabelsaft“ ausgesprochen gut. Daher war es fast zu erwarten, dass es eine Fortführung geben wird.

„Fabelsaft Erweiterung“, ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
(Grundspiel zwingend erforderlich!)
Nicht nur das Grundspiel muss vorhanden sein, nein, es sollte auch bereits durchgespielt sein. Nur dann macht diese Erweiterung Sinn, die neben einer neuen Fruchtsorte „Limette“ weitere 20 neue Ortskarten beinhaltet. Doch damit nicht genug. Es kommen weitere Plättchen ins Spiel, die weitere Möglichkeiten offenbaren.

Neu bei 2F ist die Fast Forward-Reihe. Gleich drei Titel dieser Reihe wurden in Essen gezeigt. Das Besondere daran ist, dass sofort losgespielt werden kann. Ohne eine Regel zu lesen! Das Spiel erklärt sich von selbst. Stück für Stück kommen mit dem Spiel und in dem Spiel die Regeln zusammen. Im wahrsten Sinne des Wortes Spiele nach dem Motto „learning by doing“.

„Festung“, ab 10 Jahren, 2-4 Spieler
Ein Spiel, bei dem man etwas riskieren muss um zu gewinnen. Und nur wer schnell ist, kann die Festung besitzen und das Spiel gewinnen.

„Flucht“, ab 12 Jahren, 1-4 Spieler
Diese Geschichte ist etwas kniffelig und für Rätselfreunde. Es gilt, gemeinsam einem Monster zu entkommen, das überall sein kann.

„Furcht“, ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
Geister und Geisterjäger treffen hier aufeinander.

„Fertig“, ab 10 Jahren, 1 Spieler
Ein Solitärspiel, bei dem eigentlich nur 48 Karten sauber sortiert werden müssen, sonst nichts. Klingt einfach? Ist es aber nicht… denn du hast nur 8 Runden Zeit.

Außerdem gibt es bei 2F noch eine Erweiterung zu „Funkenschlag“. Da wir “Funkenschlag“ bis heute nicht kennen und gespielt haben, ging die „Funkenschlag“-Erweiterung an uns vorbei.

Abacus

Der hessische Spieleverlag aus Dreieich ist nicht nur durch das Spiel des Jahres 2007 „Zooloretto“ bekannt. In den letzten Jahren konnte man mit „Cacao“ und zuletzt Anfang 2017 mit „NMBR9“ für Aufsehen in der Szene sorgen. Entsprechend gespannt waren wir, was uns dort Neues erwartet. Apropos NMBR9, rein zufällig stieß ich auf dem Stand von Abacus auf einen Tisch, an dem drei Damen recht hilflos vor dem Spiel saßen. Da gerade kein Erklärer frei war, habe ich mich spontan entschlossen das Spiel zu erklären und mitzuspielen. Die drei Damen hat’s gefreut und Verlagschef Joe Nikisch hat mir spontan ein Supporter-T-Shirt angeboten. Da ich gerade Zeit hatte, und es richtig Spaß gemacht hat, habe ich diesen kurzen Ausflug in die Supporter-Welt sehr genossen.

„Deckscape – Der Test“ (Martino Chiacchiera & Silvano Sorrentino), ab 12 Jahren, 1-6 Spieler
Escape-Room-Umsetzungen für den heimischen Spieltisch kommen jetzt auch bei Abacusspiele als Reihe auf den Markt. Unter dem passenden Titel „Deckscape“ erschien jetzt das erste Spiel „Der Test“ dieser Reihe. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein Kartendeck basiertes Escape-Room-Spiel. Der Nächste Teil ist bereits für Ende 2017 angekündigt.

„Zooloretto Duell“ (Michael Schacht), ab 10 Jahren, 2 Spieler
Als Zoodirektor versuchen wir, mit unseren Gehegen viele Besucher anzulocken. Da das Ganze ein Duell ist, spielen wir selbstverständlich gegeneinander. Und wer seinen Zoo clever bestückt und gelegentlich ein paar Tricks anwendet, der gewinnt.

Amigo

Im letzten Jahr war „Ice cool“ noch das Highlight des Verlags. Zwischenzeitlich wurde das Spiel zum „Kinderspiel des Jahres 2017“ gekürt. Ob es sich dabei aber wirklich um ein Kinderspiel handelt, ist in der Szene stark umstritten. Viele sehen es eher als Familienspiel – wir auch. Interessiert haben wir uns hier aber vor allem für die Spiele in kleiner Schachtel und für Kinderspiele.

„Druids“ (Günter Burkhardt, Wolfgang Lehmann), ab 10 Jahren, 3-5 Spieler
Neues aus dem Wizard-Universum. Wieder ein Stichkartenspiel mit neuen, interessanten Kniffen. Ein Muss für Wizard-Fans.

„Paaranoia“ (James Ernest, Paul Peterson), ab 8 Jahren, 2-8 Spieler
Kartenzocken im Black-Jack-Stil. Konnte uns jetzt nicht so begeistern. Wem’s gefällt.

„Sam Bukas Bande“ (Tomohiro Enoki), ab 8 Jahren, 3-5 Spieler
Ein kleines Karten Zock- und Bluffspiel, das Kooperativ beginnt, bei dem aber am Ende alle bis auf einen in die Röhre schauen.

„Schöne Sch#!?e“ (Thorsten Gimmler), ab 8 Jahren, 3-7 Spieler
Seid auf der Hut, wenn eine Karte mit einer unangenehmen Situation offen in der Tischmitte liegt. Ihr habt die Wahl, wendet ihr das Unglück mit einem Chip ab oder akzeptiert ihr die Karte als Minuspunkte und legt sie vor euch ab. Der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten, gewinnt. Neuauflage von „Geschenkt“ (2004)

„Schollen rollen“ (Reiner Knizia), ab 8 Jahren, 2-8 Spieler
Altmeister Reiner Knizia lässt hier mal wieder die Würfel rollen. Punkte sichern oder doch noch einmal etwas riskieren. Kleines Spielchen, das ganz gut für die Hosentasche geeignet ist. Kneipentauglich.

„Sneaky Cards“ (Cody Borst), ab 12 Jahren, ab 1 Spieler
Eigentlich kein Spiel im herkömmlichen Sinn. 58 Karten geben unterschiedliche Aufgaben. Aufgabe erfüllen, Karte weitergeben. Wer eine der nummerierten Karte findet oder erhält, sollte diese zunächst auf www.sneaky-cards.com tracken und dann wieder die Aufgabe erfüllen und Karte weitergeben. Der Besitzer des Kartendecks registriert zuvor sein gesamtes Deck und wird benachrichtigt, wenn eine seiner Karten irgendwo wieder auftaucht. Quasi ein Spiel für 1 bis unendlich viele Spieler ‚around the world‘. Tolle Idee, mitmachen! Allerdings sollten auf den Karten bessere Hinweise stehen, was zu tun ist, wenn man eine Karte findet. Hier könnte der Verlag nochmals nachbessern.

„Tief im Riff“ (Alex Randolph), ab 6 Jahren, 2-6 Spieler
Dieses schöne, kooperative Kinderspiel ist eine Neuauflage des Spiels „Der Rattenfänger von Hameln“ (1993 bei Herder, später Amigo). Mit neuem Thema und wunderschöner Grafik macht das Spiel richtig Lust und wird sicher Kinderaugen strahlen lassen.

Asmodee

Der Spiele-Gigant Asmodee hatte nicht nur riesen Stände mit gewöhnungsbedürftiger multimedialer Großberieselung auf der Messe, nein, Asmodee hatte auch eine Menge an Spielen aller Genres dabei. Wir haben uns spontan vor Ort ein paar wenige genauer angeschaut. Für mehr war leider keine Zeit an unserem Termin. Ach ja, „Dixit“ und „Small World“ bekommen Erweiterungen. Dies sei der Vollständigkeit erwähnt, die Fans der Spiele werden es lieben.

„Codenames Duett“ (Vlaada Chvátil & Scot Eaton), ab 8 Jahren, 2 und mehr Spieler (CGE)
Jetzt gibt es auch die Codenames-Trilogie. Diesmal aber schon für/ab zwei Spieler. Mit dem bekannten System versuchen zwei Parteien, gemeinsam, sich gegen das Spiel zu behaupten. Ich kann meine erste Partie kaum erwarten.

„Hellepagos“ (Laurece & Philippe Gemelin), ab 8 Jahren, 3-12 Spieler (Gigamic)
Wir sind auf einer Insel gestrandet. Gemeinsam versuchen wir zu überleben und die Insel zu verlassen. Das geht nur aber wirklich nur gemeinsam. Doch wenn der Hunger kommt, ist Schluss mit Kooperation, dann ist sich jeder selbst der Nächste. Klingt überaus spannend.

„Pinguluu“ (Thierry Denoual), ab 4 Jahren, 2-4 Spieler (Blue Orange Games)
Kinderspiel nach dem Memo-Prinzip. Wer sich die Position der Pinguine und die Farben deren Eier gut merken kann, hat die besten Chancen das Spiel zu gewinnen. Eltern werden bei diesem Spiel mal wieder den Kürzeren ziehen. Schönes Memo-Spiel für die Kleinen.

„Splendor – Die Städte“ (Marc André), ab 10 Jahren, 2-4 Spieler (Space Cowboys)
Obwohl wir normalerweise keine Erweiterungen rezensieren, so hat uns diese doch sehr Neugierig gemacht. Vier Module bringen neuen Schwung in „Splendor“. Ich glaube, wer „Splendor“ mag, wird diese Erweiterung unbedingt haben wollen. Das Spiel hat diese Erweiterung verdient.

„Unlock – Mystery Adventures“ (F.Mazza, A.Ladagnous, B.Stevenson, S.Pauchon), ab 10 Jahren, 1-6 Spieler (Space Cowboys)
Das Escape-Game, bei dem kein Material vernichtet werden muss. Ein purer Kartenmechanismus mit teils knackigen Rätsel verspricht wieder drei spannende Abende. Als bekennender Unlock-Fan, freue ich mich auf die neuen Herausforderungen: ‚Das Haus auf dem Hügel‘, ‚Das Wrack der Nautilus‘, und ‚Der Schatz auf Tonibal Island‘.

„When I Dream“ (Chris Darsaklis), ab 8 Jahren, 4-10 Spieler (Repos)
Ein Kommunikationsspiel, bei dem ein Spieler mit verbundenen Augen versucht Bildkarten zu erraten. Dazu bekommt er von den anderen Spielern aber nur ein Wort als Hinweis. Aber es gibt auch Spieler, die das verhindern wollen und ihrerseits mit falschen Hinweisen versuchen, den „Träumer“ in die Irre zu führen.

„Zug um Zug – Frankreich“ (Alan R. Moon), ab 8 Jahren, 2-6 Spieler (Days of Wonder)
Wieder eine neue Karte und wieder neue Mechanismen. Das Grundprinzip bleibt auch hier erhalten. Neu ist, dass man die Farbe einer Strecke vor deren Bau erst noch definieren muss. Eine feine Sache. Gefällt uns. Auf der Rückseite gibt es einen Plan, der im Wilden Westen angesiedelt ist. Hier muss jeder Spieler sein eigenes Streckennetz bauen. Wer seine Stadt dabei mit einer Stadt des Mitspielers verbindet, verschenkt Punkte.

Des Weiteren präsentiert Asmodee 2017 auch wieder Erweiterungen für folgende Spiele: Dixit, Mysterium, Small World, Flick ‚em Up und natürlich T.I.M.E.-Stories.

Drei Hasen in der Abendsonne

Der kleine Verlag hat immer etwas Cooles und spannendes dabei. Wir waren auch dieses Jahr wieder gespannt, mit was wir überrascht werden. Wir wurden nicht enttäuscht.

„Mutabo“, ab 12 Jahren, 3-6 Spieler
Ja, hier haben wir eines unserer Messe-Highlights unter den Partyspielen gefunden! Zum 5-jährigen Verlagsjubiläum bringt diese Sonderedition viel Spaß in kreative und weniger kreative Runden. Es beginnt mit einem Satz, den sich jeder Spieler aus zwei Karten bildet. Diesen schreibt er auf ein Mutabo-Blatt. Dann wandern die Blätter. Der nächste Spieler liest den Satz und versucht kurz die Szenerie zu zeichnen. Anschließend klappt er das Blatt so um, dass der Ursprungssatz nicht mehr zu sehen ist. Nachdem das Blatt wieder weiter gewandert ist, beschreibt jeder Spieler jetzt nur die Zeichnung die er sieht mit einem Satz. Dann wird wieder weitergegeben. Nach 5 Runden ist Schluss. Nun werden alle Blätter aufgefaltet und gemeinsam betrachtet. Ein riesen Spaß für gesellige Abende!

Wir haben Mutabo zu fünft direkt auf der Messe am Stand der drei Hasen gespielt. Es kamen dabei unglaubliche Dinge zu Tage, wie zum Beispiel ein von Himbeeren träumendes Nilpferd, das zu einem traurigen Lama mutierte. Für uns ist diese Mischung aus Zeichenspiel und stille Post ein absoluter Volltreffer.

Edition Spielwiese und Eggertspiele

Beide Verlage stellten schon beim Vertriebspartner Pegasus Anfang Oktober beim deren Presse-Event alle Neuheiten vor, die wir dort dann auch begutachten und anspielen konnten. Wir verweisen daher an dieser Stelle auf unseren Bericht vom Presse-Event. >>> LINK

Frostedgames

Der kleine Verlag, bekannt durch seinen Brettspiel-Adventskalender und die Goodie-Box zu den Preisträger des deutschen Spielepreis hatte wieder genau diese beiden Dinge vor Ort. Aber man zeigte auch zwei neue Spiele.

„13 Tage“ (Daniel Skjold Pedersen, Asger Granerud), ab 14 Jahren, 2 Spieler
Dieses Zwei-Spieler-Kenner-Spiel handelt von der Kubakrise 1962. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow, mit dem Ziel, den Atomkrieg zu vermeiden und den Konflikt friedlich zu lösen. Ein spannendes Duell mit geschichtlichem Hintergrund. Sollte man sich auf jeden Fall einmal anschauen.

„Ausgespielt!“ (Stephan Kessler), ab ? Jahren,7-8 Spieler
Tatort: die SPIEL in Essen. Was ist passiert? Ein bekannter Videoblogger wurde ermordet. Verdächtigt: Personen aus der Spieleszene.
„Ausgespielt“ ist ein Krimi-Spiel, bei dem ein Spieler die Rolle des Täters übernimmt und die anderen Spieler deduktiv arbeiten müssen um diesen zu entlarven. Ein kommunikatives und nicht ganz ernst gemeintes Spiel für Krimi-Fans. Wer sich zudem noch ein wenig in der Szene auskennt, wird dabei viele kleine Anspielungen auf die Messe und die Community finden. Das Ganze ist dabei noch sehr unterhaltsam und auch nicht Szene-Kundige Spieler werden ihren Spaß haben.

Goliath

Bei Goliath gab es neben dem üblichen Kunststoffkram nicht viel Neues. Über den ‚Kackel-Dackel‘ Nachfolger möchte ich dabei gar nicht reden. Braucht kein Mensch. Aber es gab auch zwei kleine Spiele, die wir uns dann doch angeschaut haben.

„Color Smash“, ab 5 Jahren, 2-6 Spieler
Es werden nach und nach Karten aufgedeckt, auf denen ein Farbklecks zu sehen ist. Manchmal steht der Name einer Farbe mit auf der Karte. Stimmt der Name mit der Farbe der Karte überein, heißt es schnell sein. Wer als erster seine Hand auf den Kartenstapel legt, bekommt alle Karten. Die nächste Runde beginnt mit einem neuen Stapel. War ganz nett und gelb war sehr schwer zu erkennen.

„Fold-it“ , ab 7 Jahren, 2-4 Spieler
Jeder Spieler bekommt ein Tuch mit 4×4 bunten Bildern (Raster). Dieses Tuch gilt es dann so schnell wie möglich zu falten, das genau die Felder einer zuvor ausgelegten Aufgabenkarte zu sehen sind. Tricky, gar nicht so einfach! Und: als Solo-Spiel geeignet.

Hans im Glück

Die Kaderschmiede von Schmidtspiele hat wieder etwas „großes“ für den ambitionierten Spieler, bei dem ansonsten 2017 eher überschaubaren Programm.

„Majesty“ (Marc André) , ab 7 Jahren, 2-4 Spieler
Das Kartenspiel kommt mit einem Management-Mechanismus, der sehr viel Spielraum für Experimente auf der Suche nach der vermeintlich besten Strategie bereithält. Eine Einstiegsvariante macht seinem Namen alle Ehre und führt die Spieler unkompliziert in das Spiel ein. Die Experten-Variante ist da schon ein Stück knackiger. ‚Majesty‘ hat uns sofort gut gefallen und wir freuen uns schon auf die erste Partie. Leider liegt uns das Spiel selbst noch nicht vor. Warten kann so grausam sein …

„Stone Age Junior – Kartenspiel“ (Marco Teubner), ab 4 Jahren, 2-4 Spieler
Das Kartenspiel kann entweder eigenständig oder als Erweiterung zu ‚Stone Age Junior‘ gespielt werden. Leider konnten wir uns das Kartenspiel in Essen nicht anschauen, aber die Beschreibung des Verlags hat uns neugierig gemacht. Auch hier warten wir derzeit noch auf die Gelegenheit es zu spielen.

HCM Kinzel

Bei HCM haben wir auch dieses Jahr ein richtig tolles Spiel gefunden, das unsere grauen Zellen auf Trapp hält. ‚Thinkfun‘ hat wieder zugeschlagen! Aber auch die anderen beiden Spiele haben ihren Reiz. (Und nächstes Jahr möchte ich so einen Sitzwürfel haben, die waren richtig bequem).

„Blurble“, ab 7 Jahren, ab 2 Spieler
Ein schnelles Wortschatz-Spiel das den Kopf ein bisschen ins dampfen bringt. Beispiel: ein Kartenstapel mit 250 verschiedenen Motiven wird in die Mitte gelegt. Die ersten beiden Spieler decken eine Karte auf. Eine Hexe ist zu sehen. Die Spieler müssen jetzt schnell um die Ecke denken: zuerst das Motiv erkennen und dann ein neues Wort mit dessen Anfangsbuchstaben, in diesem Beispiel H, suchen. Hund, Haus oder Held? Wem zuerst ein passendes Wort einfällt, der gewinnt die Karte. Das ist erstaunlich schwierig und führt zu lustigen Ladehemmungen.

„Color Cube Sodoku“ (Thinkfun), ab 1 Spieler
Bei diesem Knobel-Spiel müssen bunte Würfel mit je 4 Farbfelder pro Seite so auf ein Tableau gestellt werden, dass am Ende die bekannten Sodoku-Regeln eingehalten wurden. Hört sich einfach an, aber es ist verdammt schwer! Wir haben es nicht geschafft! Ein Solo-Spiel, das sicher den einen oder anderen in seinen Bann zieht oder in den Wahnsinn treibt.

„Rollercoaster Challenge“ (Thinkfun), ab 8 Jahren, ab 1 Spieler
Es darf wieder gebaut und gegrübelt werden. Nach dem Vorjahres Erfolg „Gravity Maze“ bauen wir jetzt Achterbahnen. Wie gewohnt gibt uns eine Aufgabenkarte einige Elemente vor, mit denen wir eine funktionierende Strecke bauen müssen. Das ganze wieder mit 60 Aufgabenkarten, die immer schwerer werden. Ich freu mich drauf. Rätselspaß mit Suchtgefahr.

Huch!

Die Schwaben haben 2017 gleich zwei „große“ Spiele und ein Spiel für Zwei im Programm, die unsere Aufmerksamkeit erregt haben. Das Spiel für Zwei, „Ta-Ke“ haben wir ja bereits rezensiert und deshalb auf der Messe gar nicht mehr angeschaut. Wer es noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt anschauen. Link zur Rezension: <TA-KE>
Und das sind die beiden „großen“ von Huch:

„Feuville“ (Udo Peise), ab 10 Jahren, 2-4 Spieler
Thematisch lässt sich das Spiel umschreiben mit „Unser Dorf soll schöner werden“. Wir bauen Städte mit Stadtmauer, Wachen, Gebäude und ganz wichtig: Himmel. Das ganze wird gesteuert durch zwei Würfel und entsprechend zugeordneten Aktionen. Spannend wird es, wenn ein Spieler einen Pasch würfelt. Dann kommt der nicht ganz gut gelaunte Drache über die Städte geflogen. Städte, die unter Wolken liegen sieht der Drache dabei nicht. Aber ein wolkenfreier Himmel wird den Spieler schnell zum Verhängnis. Die Stadt wird vom Drachen abgefackelt! Im richtigen Moment werten und seine Aktionen überlegt einsetzten, scheint hier der Schlüssel zum Erfolg zu sein.

„Rajas oft he Ganges“ (Inka & Markus Brand), ab 12 Jahren, 2-4 Spieler
Dieses klassische Worker-Placement Spiel mit raffiniertem Würfelmechanismus hat es in sich. Viele Wege führen zum Ziel. Wir würden es auf jeden Fall schon als gehobenes Familienspiel bis Kennerspiel einschätzen. Viele fein verzweigte Elemente und Möglichkeiten machen sicher jede Partie anders. Hinzu kommt, dass die Spieldauer jedes Mal anders ist. Daher muss man sich in jeder Partie eine neue Strategie zurecht legen. Anspielen konnten wir das Spiel leider nicht, aber alleine die Beobachtungen und Beschreibungen machen uns sehr neugierig. Nicht umsonst wurde das Spiel im Vorfeld teilweise sehr gehypt. Zu Recht? Wir werden sehen, sind aber guter Dinge. Und bevor wir es vergessen: rein optisch hat uns das Spiel (Illustriert von Dennis Lohausen) sehr gut gefallen.

Kosmos

Klarer Favorit bei den Stuttgartern waren natürlich die alten und neuen Exit-Games von Inka und Markus Brand. Aber auch der Klassiker „Catan“ erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit. Unser Interesse lag dieses Jahr jedoch ganz woanders. Zwei kleine Spiele, das eine war letztes Jahr noch bei Kickstarter, und eine Erweiterung zu Imhotep, standen auf unserer Must-See-Liste.

„Hanamikoji“ (Kota Nakayama), ab 10 Jahren, 2 Spieler
Bei diesem Kartenspiel gilt es, die Gunst der Geishas zu erlangen. Wunderschön illustrierte Karten machen richtig Lust auf dieses Spiel für Zwei. Das Ganze hat einen nicht zu unterschätzenden taktischen Anspruch.

„Imhotep – Erweiterung“ (Phil-Walker Harding), ab 10 Jahren, 2-4 Spieler
Es ist in der Tat selten, dass wir uns Erweiterungen anschauen. Hier bei Imhotep war es aber wieder ein Muss. Mit dieser Erweiterung kommen neue Ortskarten, neue Marktkarten und neue Möglichkeiten ins Spiel. Wer Imhotep so wie wir mögen, der wird diese neuen taktischen Herausforderungen lieben. Die neuen Ortskarten lassen sich dabei beliebig mit denen des Grundspiels kombinieren.

„Kodama“ (Daniel Solis), ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
Das Spiel war 2015 noch ein Kickstarter-Projekt unter dem Namen ‚Bonsai‘ und hat dann, 2017, den Weg zum Stuttgarter Verlag Kosmos gefunden. Was sich hier präsentiert ist erst einmal etwas fürs Auge. Tolle grafische Gestaltung.
Es gilt, einen Baum zu bauen, auf dem sich die Baumgeister wohl fühlen. Dazu werden Astkarten an eine Stammkarte angelegt, die den Baum dann wachsen lassen. Wer an Ende den schönsten Baum hat, auf dem sich die Baumgeister (Kodamas) am wohlsten fühlen, der gewinnt dieses außerordentliche Kartenspiel.

Lookout

Der Verlag ist ja nicht zuletzt bekannt durch Spiele wie zum Beispiel ‚Agricola‘, ‚Patchwork‘ oder ‚Isle of Skye‘. Immer wieder zeigt Lookout, das man sich dort mit Spielen für den gehobenen Anspruch bestens auskennt. So auch wieder 2017. Der Verlag schickt gleich zwei Schwergewichte ins Rennen um die Gunst der Spieler, wobei auch die Autoren der beiden Spiele keineswegs zwei Unbekannte sind. (Zumal Uwe Rosenberg einer der Verlagsgründer ist.)

„Nusfjord“ (Uwe Rosenberg), ab 12 Jahren, 1-5 Spieler
Das Spiel versetzt die Spieler in die Lofoten mit ihren wunderschönen Landschaften und rauem Klima. Es gilt, das eigene Fischfang-Unternehmen zum Erfolg zu führen. Während wir dabei versuchen, unsere Fischer-Flotte zu vergrößern und neue Produktionsgebäude bauen, dürfen wir nie vergessen, unseren Obolus für die Ältesten bereitzustellen. Dumm nur, das nicht nur wir das wollen sondern auch unsere Mitspieler. Durch das Verkaufen und Kaufen von Geschäftsanteilen lässt sich zwar schnell Geld machen, aber die neuen Geschäftspartner wollen etwas davon ab haben.
Ich denke, egal wie man es anstellt, es wird immer zu Dilemma-Situationen kommen bei diesem Spiel. Genau so soll es sein Uwe Rosenberg in Höchstform.

„Riverboat“ (Michael Kiesling), ab 10 Jahren, 2-4 Spieler
Wir übernehmen die Rolle von Farmern in den Nordstaaten Amerikas, nach der Sklavenzeit. Felder müssen bestellt werden und die Ernte eingebracht werden. Später muss dann die Ernte auf dem Mississippi mit den ‚Riverboats‘ nach New Orleans gebracht werden. Dort wollen wir unsere Ernte gewinnbringend verkaufen, um weitere, wichtige Dinge für unsere Plantage und Produktion zu beschaffen.
Nicht ganz so anspruchsvoll wie ‚Nusfjord‘, aber dennoch ein sehr kurzweiliges und fesselndes Spiel.

Noris

Im Hause Noris setzt man 2017 ganz auf den Erfolg ESCAPE-ROOM. Dazu gab es wieder zwei neue Szenarien (Casino und Space Station) und einen gänzlich neue Ableger. Diesmal kommt mit ‚Escape Room Virtual Reality‘ eine echte Neuerung. Escape Room Virtual Reality enthält eine Virtual Reality-Brille, mit der die Spieler mit Hilfe der zugehörigen Escape Room-App live in die Spielwelt eintauchen können. Gleich zwei Szenarien sind im Spiel enthalten. Einmal sind wir gefangen in einem U-Boot und im anderen Szenario sind wir mit einem Helikopter abgestürzt.

Natürlich bleiben uns für beide Szenarien wieder genau 60 Minuten Zeit, gemeinsam das Ziel zu erreichen.

NSV

„Knister“ (Heinz Wüppen), ab 8 Jahren, ab 1 (-12) Spieler
Ursprünglich bei Ravensburger 2007 erschienen, schaffte es das Spiel unter seinem Original-Titel „Würfel-Bingo“ auf die SdJ-Empfehlungsliste.
2014 erschien „Würfel-Bingo“ dann bei Schmidtspiele mit einem zusätzlichen 6×6 Raster neben dem ursprünglichen 5×5 Raster. Außerdem gab es bei Schmidt noch Würfelbecher und abwischbare Stifte. Nun kommt „Würfel-Bingo“ als „Knister“ also beim Nürnberger Spielkarten Verlag in seiner ursprünglichen Form mit 5×5 Raster und, zugegeben, coolen Würfeln. Warum jetzt 1-12 Spieler draufsteht, bleibt wohl ein Marketing-Geheimnis. Tatsache ist, das Spiel ist Solo spielbar oder mit beliebig vielen Mitspielern.

„Qwixx Charakters“ (Steffen Benndorf, Reinhard Staupe), ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
Wer dachte, zu kleinen Würfelspielen gibt es keine Erweiterung, der wird staunen. Qwixx ist noch gar nicht so alt, aber durchaus sehr beliebt. Wer etwas mehr Abwechslung dabei möchte, der hat jetzt, für rund 4€, eine kleine Erweiterung, die neuen Spielspaß für das geniale Qwixx bereithält. Die Charaktere wirken sich unterschiedlich aus. Manche sind immer etwas stark, andere besonders stark zu Beginn oder gegen Ende. Wirklich überstark ist kein Charakter. Alles schön ausgeglichen.

„The Game – Face to Face“ (Steffen Benndorf, Reinhard Staupe), ab 8 Jahren, 2 Spieler
Der junge Klassiker kommt jetzt in einer speziellen Version für 2 Spieler. Eigentlich spielt man diese Variante gegeneinander, aber wenn es hart auf hart kommt, hilft man sich gegenseitig und es wird kurzzeitig kooperativ. Jeder Spieler hat einen Stapel Karten (2-59) und muss diese wie gewohnt auf 2 Stapel ablegen. Kann man bei sich nicht ablegen, darf man beim Gegner ablegen. Dies aber zu deutlich besseren Konditionen.
Als „The Game“ zu zweit ist es echt gut gelungen und alles andere als einfach, auch wenn die nur 60 Karten dies vermuten lassen.

„Wat’n dat?“ (Claude Weber), ab 8 Jahren, 3-8 Spieler
Bei diesem Legespiel werden Hölzchen zu Bilder gelegt. Zwei Spieler bilden ein Team und müssen gemeinsam, ohne Absprache, abwechseln je ein Teil eines Begriffs legen. Die übrigen Spieler müssen erraten, was es ist.
Das Spiel ist nicht neu. Bereit 1996 erschien es bei ASS Altenburger und war damals sogar auf der SdJ-Empfehlungsliste.

Pegasus

Pegasus bietet mittlerweile Spiele für jeden Geschmack und jeden Anspruch. Vom Kinderspiel zum großen Kennerspiel wird hier jeder fündig.
Viel haben wir uns auf der Messe von Pegasus nicht angeschaut, da wir Anfang Oktober beim Pegasus Presse-Event alle Neuheiten begutachten und anspielen konnten. Wir verweisen daher an dieser Stelle auf unseren Bericht vom Presse-Event. >>> LINK

Queen Games

Hier wurden wir zusammen mit anderen Medienvertretern und Spieleautoren zunächst in einem kleinen Raum auf dem Messestand empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Anwesenden Autoren, gab es einige Informationen über das zukünftige Verlagsprogramm. Auch wenn es auf uns zunächst suspekt wirkte, so entpuppte sich dieses Meeting zu einem Highlight.
Interessant wurde es, als die Pläne für den Klassiker Alhambra bekannt gegeben wurden. Das Spiel des Jahres von 2003 wird nächstes Jahr 15 Jahre alt. Außerdem feiert der Verlag 2018 sein 30-jähriges Messejubiläum. Grund genug also dieses Doppel-Jubiläum gebührend zu feiern. Und das macht Queen Games auch. Zum 15. Geburtstag von Alhambra kommt eine Big-Box, die es in sich haben soll. Das Spiel soll größer werden und gleich mit mehreren Modulen geliefert werden. Diese Module sollen aber nicht von Dirk Henn, sondern von anderen bekannten Autoren gestaltet werden. Hier ist die Rede von 6-10 Autoren. Damit auch die Illustrationen etwas Besonderes werden, sollen 6 Illustratoren ihr Talent beisteuern. Wir sind gespannt.
Ebenfalls 2018, dürfen wir Spieler uns über ein neues, großes Spiel von Erfolgsautor Stefan Feld freuen.
Nach diesen durchaus sehr interessanten Fakten aus dem Hause Queen Games ging es dann endlich in den Nebenraum zu den Spielen. Hier standen dann alle Autoren der in Essen neu vorgestellten Spiele bereit, um die Fragen der Mediengruppe zu beantworten. Wir nutzten die Gelegenheit ebenfalls, um uns die Neuheiten „Merlin“ und „Immortals“ aus erster Hand (von den Autoren selbst) erklären zu lassen.

Alles in Allem ein super organisierter Pressetermin von Queen Games. Wir waren begeistert.

„Immortals“ (Mike Elliot, Dirk Henn), ab 14 Jahren, 3-5 Spieler
Das Spiel erinnert entfernt an ‚Risiko‘, allerdings wird auf 2 Spielplänen gespielt. Einheiten die auf einem Spielplan das Zeitliche segnen, kommen auf den anderen Spielplan. Sie sind quasi unsterblich und wechseln von der Licht- in die Schattenwelt und zurück. Das Ziel:  Länder in beiden Welten erobern. Kontrolliere die Ländereien und Regionen und sammle Siegpunkte. Führe deine Armeen zum glorreichen Sieg.
„Immortals“ ist kein Leichtgewicht, aber auch nicht schwer zu erlernen. Das opulente Spiel kommt in einer etwas größeren Box daher und erfordert auch etwas mehr Platz auf dem heimischen Spieltisch. Wir sind gespannt auf unsere erste Partie.

„Merlin“ (Michael Rieneck, Stefan Feld), ab 14 Jahren, 2-4 Spieler
Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Ritter der Tafelrunde, um Gunst von König Artus und Merlin zu gewinnen. Sie bewegen Merlin oder den eigenen Ritter mit Hilfe ihrer Würfel auf dem Spielplan. Das Feld, auf dem sie landen, legt die Aktion fest, die sie in diesem Zug ausführen dürfen. Dabei wird aber Merlin von allen Spielern bewegt. Dreimal im wird gewertet. Es gilt Verräter abzuwehren und Punkte für Rittergüter, Einfluss in den Grafschaften und für auf dem Spielplan eingesetzte Gefolgsleute zu erhalten. Auftragskarten können zusätzlich Punkte einbringen. Wer seinen Weg über das Aktionsrondell am besten plant und möglichst viele Auftragskarten erfüllt, wird am Ende die Thronfolge von König Artus antreten dürfen. Die Regeln der einzelnen Aktionen sind recht einfach und überschaubar. Auch der Spielablauf ist regeltechnisch schnell erlernbar. Das Problem liegt im Detail, im Zusammenspiel der einzelnen Aktionen und dem richtigen Timing. Ein sehr fein verzahntes Spiel, ganz so, wie es bei diesem Autoren-Duo zu erwarten war. Daumen hoch.

Schmidtspiele

Die Berliner zeigen auf der Messe wieder viele Spiele in unterschiedlicher Größe für die ganze Familie. Vom Kartenspiel, bis hin zum Familienspiel ist alles dabei.

„Chill & Chili“ ( ? ), ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
Hier werden wir zu Gemüsegärtner, die ihre Felder planen müssen, um am Ende siegreich zu sein. Da jede Gemüsesorte andere Ansprüche an Platz und Wasser hat, heißt es geschickt die Sache zu planen. Vor allem beim Wasser gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Das Ganze ist ein Kartensammelspiel für die Familie. Einfach und unterhaltsam.

„Das kunterbunte Igelrennen“ (Anna Oppolzer, Stefan Kloß), ab 4 Jahren, 2-4 Spieler
Bei diesem Farbwürfel-Laufspiel geben die bunten Beeren das Tempo an. Diese müssen gesammelt werden und auf die Igel-Spielfiguren gesteckt werden. Dazu wird mit einem Farbwürfel gewürfelt. Der Würfel zeigt an, welche Beere sich ein Igel aufladen darf. Ist der allgemeine Beerenvorrat aufgebraucht, wird bei den Mitspieler geklaut. Anschließend darf der Igel so viele Felder laufen, wie er Beeren der soeben gewürfelten Farbe bereits gesammelt hat. Neben vier Farben, gibt es noch zwei Aktionen auf dem Würfel. Aufrücken bis zum Vordermann und Aussetzen.

„Doppel X“ (Christian Fiore, Knut Happel), ab 8 Jahren, 3-8 Spieler
Bei diesem Würfelspiel sind die Regeln schnell erklärt. Die Spieler werfen nacheinander ihren Würfel zusammen mit einem neutralen Würfel auf die Spielfläche in der Schachtel.
Die gewürfelte Augenzahl und die Position der Würfel auf dem Brett bestimmen die Punkte. Löcher im Spielplan machen die ganze Sache noch etwas schwerer, und wer Pech hat, wird vom Mitspieler weggeschubst.
Das Ganze ist ein einfaches Funspiel, das uns jetzt nicht so vom Hocker gerissen hat.

„Fred im Beet“ (Lizenzagentur Ahrenkiel), ab 3 Jahren, 3-6 Spieler
Die kleinen Gärtner pflanzen kooperativ oder kompetitiv bunte Blumen in ein Beet. Welche Blume gepflanzt wird, bestimmt ein Farbwürfel. Aber da ist noch ein kleiner Maulwurf, der das Beet umgraben will. Jedes Mal, wenn der Maulwurf gewürfelt wird, zieht dieser ein Feld vorwärts. Es gilt also, alle Blumen zu pflanzen, bevor der Maulwurf sein Ziel erreicht. Ein einfaches Würfel-Laufspiel mit schöner Geschichte. Außerdem fördert dieses Spiel das Farbverständnis und die Feinmotorik. Darüber hinaus lernen die Kinder etwas über unsere Garten- und Wildblumen.

„Theo Teichhüpfer“ (Lizenzagentur Ahrenkiel), ab 3 Jahren, 2-4 Spieler
In der Tischmitte steht die Spieleschachtel mit dem Spielplan. Dieser hat Öffnungen, die einen Teich darstellen. Unter den Öffnungen, in den Mulden, liegen Chips (Fische, Teichschnecken und Muscheln). Mittels eines kleinen Schleuderbretts versuchen die Spieler jetzt, ihre Froschfigur in den Teich zu katapultieren um die Chips zu sammeln. Die gesammelten Chips kommen auf das jeweilige Spielertableau und wer sein Tableau zuerst voll hat, gewinnt. Bei diesem lustigen Froschhüpfspiel sind Glück und Geschicklichkeit erforderlich.

Zoch

Aus München kam diesen Herbst etwas weniger, aber durchaus sehenswertes. Zielgruppe ganz klar die Familie und die lockere Spielerunde. Aber auch für Spieler die etwas mehr Anspruch wollten war etwas dabei.

„Café Fatal“ (Brett J. Gilbert, Trevor Benjamin), ab 8 Jahren, 2-5 Spieler
Für dieses Spiel hat uns leider die Zeit nicht mehr gereicht. Daher einfach mal kurz und knapp die Beschreibung von der Verlags-Website:
Würzige Käsehappen, deftige Pizzaecken und sahnige Tortenstücke liegen bereit. Auf den eigenen Teller packen darf die schmackhaften Happen aber nur, wer die meisten Würfel gleicher Augenzahl auf die umkämpfte Tischplatte packt. Weil dabei immer nur benachbarte Tische angesteuert werden dürfen, will der eigene Run auf’s Buffet auch taktisch schlau geplant sein. Besonders viel Eindruck und Siegchancen schindet heraus, wer die gesammelten Häppchen gleich wieder zu runden Käserädern, Pizzas und Torten komplettiert. Bei Café Fatal wird jeder Würfelwurf zum ultimativen Gaumenkitzel.

„Chickwood Forest“ (Matt Loomis), ab 12 Jahren, 2-5 Spieler
Das einzige Spiel des Verlags, welches wir auf der Messe komplett durchgespielt haben. Ganz in guter alter Robin Hood Manier, geht es um das edelmütige „Nimm von den Reichen und gib’s den Armen“. Dazu werden Schlösser geplündert und Almosen gegeben. In der Tischmitte liegen immer ein Schloss mehr als Mitspieler aus. Wer an der Reihe ist, legt eine seiner Handkarten an ein Schloss an. Sind alle Handkarten angelegt (offen und/oder verdeckt), wählt jeder Spieler ein Schloss aus und nimmt die Karten an sich. Diese werden dann sofort ausgewertet oder in der eigenen Auslage platziert. Hier kann man dann auch den Mitspielern Schergen (-3 Punkte) unterschieben. Ein wichtiges Element sind dabei die Almosen. Mit diesen sollte man nicht geizen, denn sie bringen am Ende richtig Punkte. (Memo an mich: ja, Almosen sind ein sehr wichtiges Element!) Sobald zu Rundenbeginn nicht mehr genügend Handkarten verteilt werden können, endet das Spiel und es gibt Punkte für gesammelte Schätze und für gegebene Almosen. Die Schlusswertung ist ein bisschen umfangreicher (7 Einzelwertungen), doch leider liegt nur eine Wertungsübersicht dem Spiel bei. Ein Wertungsblock wäre hier nicht falsch gewesen, doch dieser liegt dem Spiel leider nicht bei. Auf der Website des Verlags kann man sich aber ein Wertungsblatt downloaden. Ein kleiner Trost. Das Spiel selbst und die grafische Gestaltung haben uns viel Freude gemacht. Das Spiel sieht am Anfang gar nicht so tricky aus, man muss schon genau aufpassen, was man tut und wem man vertraut.

„Kimono“ (Hisashi Hayashi), ab 10 Jahren, 3-6 Spieler
Je nach Anzahl an Mitspieler liegen 9 oder 13 Karten in der Tischmitte aus. Ein Spieler ist Meister. Er teilt jetzt für sich und die anderen Spieler die Kartenreihe, beliebig, in zwei Hälften. Nun legt jeder Spieler (auch der Meister) vor sich einen Chip verdeckt ab, der anzeigt, welche der beiden Reihen man gerne hätte. Hat sich nur ein Spieler für eine Reihe entschieden, bekommt er diese. Haben mehrere Spieler eine Reihe gewählt, bekommt keiner von ihnen etwas. Der Meister teilt jetzt diese Reihe noch einmal, und die Spieler wählen wieder geheim, welche der jetzt kleineren Reihen Sie möchten. Dies geht solange weiter, bis jeder Spieler eine Reihe für sich alleine beanspruchen konnte. Dann beginnt die nächste Runde mit einem neuen Meister. Aber Achtung, besteht eine Reihe nur aus einer Karte und mehrere Spieler wollen diese, gehen alle leer aus und die Karte wird entsorgt.
Nach fünf Runden ist Schluss, frei nach dem Motto „teile und herrsche“. Ein kurzweiliges Zock-Spiel, bei dem man nicht zu gierig sein sollte.

„Schüttels“ (Bernhard Lach, Uwe Rapp), ab 8 Jahren, 3-6 Spieler
Ein Zock-Spiel der besonderen Art. Es gilt, nach Ansage, aus einem Würfelbecher eine bestimmte Anzahl (1-15) Halmakegel in eine Schale zu werfen. Das ist gar nicht so einfach wie es den Anschein hat. Ruck-Zuck liegt ein Kegel mehr oder weniger in der Schale, als man sich gewünscht hat. Da jeder Anzahl eine gewisse Aktion zugeordnet ist, die gut oder schlecht sein kann, kommt es sehr auf das Geschick beim Werfen der Halmakegel (Wichtel) an.
Mit einem Grundkapital ausgestattet, sollen Wir Waren sammeln/produzieren und gewinnbringend verkaufen, da am Ende der reichste Spieler gewinnt. Jeder Aktion die wir ausführen können, ist eine bestimmte Zahl an Wichteln (Halmakegel) zugeordnet. Somit ist klar, welches Ergebnis man beim Werfen der Wichtel anstrebt. Spannend wird es natürlich, wen man seine angestrebte Anzahl verfehlt. Dann kann es zu unangenehmen Folgen kommen oder man hat einfach einen Durchgang, der einem nichts bringt. Ein schönes Familienspiel, mit einem raffinierten Mechanismus das neben Geschick auch eine gute Portion Glück erfordert.

„Sushi Go Party“ (Phil Walker-Harding), ab 8 Jahren, 2-8 Spieler
Sushi Go Party ist die Brettspielvariante des Kartenspiels Sushi Go. Viele verschiedene Karten lassen im Spiel unterschiedliche Szenarien zu. Keine Partie ist wie die andere. Alles dreht sich um das Grundprinzip des Sammelns und Weiterreichens. Jeder Spieler sucht sich aus seinen eigenen Handkarten zeitgleich ein Sushi-Gericht aus und gibt anschließend die übrigen Handkarten an den linken Nachbarn weiter. Dieser sucht nun seinerseits eine weitere handkarte daraus aus. So stellt sich jeder Spieler ein Menü zusammen, das ihm Siegpunkte einbringt.

Stimmen, Meinungen, Eindrücke

Wir hatten auf unseren Wegen quer durch die Messehallen immer wieder Zeit für kurze Gespräche mit interessanten Leuten. Diesmal haben wir unseren Gesprächspartnern unsere „Messe-Frage“ gestellt:
„Was bedeutet für dich SPIELEN?“
Die 1-Satz-Antworten waren sehr abwechslungsreich und interessant. Hier eine Auslese:

Marie-France W. (Besucherin & Spielerin)
„Gesellige Auszeit mit spannender Abenteuersuche, zusammen mit Freunden.“

Arve D. Fühler (Autor)
„Spielen ist für mich kreative Unterhaltung.“

Bärbel Fühler (Ehefrau eines Spieleautors)
„Glück und Spaß in der Familie.“

Klaus Teuber (Vater von Catan)
„Abschalten und abtauchen in andere Welten.“

Hansjörg Temperli (Scythe-Supporter)
„Spielen ist gemeinsam ein spannendes Problem zu lösen und dabei auch noch Spaß zu haben.“

Michael Palm (Autor)
„Spielen ist für mich der Ursprung unserer Zivilisation.“

Knut-Michael Wolf (Spielbox-Ikone)
„Freizeitgestaltung, früher: Arbeit.“

Michael Menzel (Illustrator & Autor)
„Gute Zeit mit Freunden und Familie.“

Guido Heinecke (GF, Spiel-des-Jahres e.V.)
„Mit Freunden eine gute Zeit verbringen.“

Uli Blennemann (Spielworxx)
„Mittel zur Kommunikation.“

Jens Drögemüller (Autor, Terra Mystika)
„Spielen ist für mich ein Stück Lebensfreude.“

Und für mich bedeutet SPIELEN:
„Entspannung und Spaß mit Familie und Freunden.“

Für Spieler

Spielekreise.de

Für alle die es schwer haben, Mitspieler zu finden, und für alle, die schon immer einmal einen Spiele-Club gründen wollten, gab es in Halle 2 einen Anlaufpunkt. Unter dem Motto „Wo spielst du? – Wir spielen hier:“ präsentierte sich zum zweiten Mal die „Interessengemeinschaft Spielekreise“ der Öffentlichkeit. Dort sind bereits über 100 Spieletreffs, Clubs, und Vereine locker organisiert. Auf einer großen Deutschlandkarte konnte der interessierte Besucher schauen, ob in seiner Nähe irgendwo gespielt wird. Das gut gelaunte Standpersonal gab Tipps zum Projekt und zu den Hintergründen. Fast pausenlos waren Besucher am Stand und informierten sich. Somit waren das Projekt und der Messeauftritt wieder ein riesen Erfolg. Alle die den Stand „übersehen“ haben, sollten sich bei Gelegenheit mal auf www.spielekreise.de umschauen. Es lohnt sich.

Meet ‚n‘ Play

Zu den internationalen Spieletagen „Spiel ’17“ waren wieder viele Podcastende, Bloggende und YouTuber*Innen sowie Medieninteressierte vor Ort. Beim kostenfreie Spiel-Event „Meet ’n Play“ fand am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in Raum M (Nähe Halle 1) ein besonderes Mitspiel-Event statt. Interessierte Besucher und Spieler konnten Medienvertreter kennenlernen und kürzlich erschienenen Spieleneuheiten gemeinsam mit ihnen ausprobieren. Aber auch die Medienschaffenden nutzten die Gelegenheit, einmal völlig stressfrei zu spielen und sich kennenzulernen. Vor Ort waren unter anderem das Brettspiel „Dice Forge“ sowie das in Kürze erscheinende „Der Pate“, gesponsert vom Verlag Asmodee. Der Verlag Spielwiese stellte das kleine, feine “Memoarrr” und “Indian Summer” zur Verfügung. Der Merz Verlag sponserte die Räumlichkeiten und der Internet Telefonie Anbieter Sipgate unterstützte die Aktion im Vorfeld finanziell. Ein entspanntes, spaßiges Spieleevent.

 

Messefazit

Wieder einmal waren es drei schöne Tage in Essen. Viele Spiele gesehen, viele Leute getroffen, und weite Wege gelaufen. Am Donnerstag 4,5 km, am Freitag 5 km und am Samstag noch einmal 3,7 km waren wir in den Messehallen für unsere Leser und Spieleabend-Gäste unterwegs. Wir konnten auch wieder einige tolle, neue Spiele kennenlernen, die wir in nächster Zeit nicht nur rezensieren, sondern auch den Besuchern unserer Spiele-Veranstaltungen vorstellen wollen.

Vermisst haben wir dieses Jahr die T-Shirts mit dem netten Aufdruck „NEIN! Dieser Tisch wird nicht frei!“ Diese sind für mich schon zu einer Art Hassliebe geworden. Vielleicht habe ich diese aber auch schlicht übersehen oder mein Unterbewusstsein wollte sie nicht sehen – egal. Begeistert hingegen waren wir, wie auch schon im Vorjahr, von der Stimmung und dem Miteinander in den Hallen. Die Brettspiel-Szene ist nach wie vor sehr nett und freundlich. Ich habe nicht ein böses Wort gehört oder gar Streit an einem Spieltisch gesehen. Aber, und jetzt kommt der Zeigefinger, wir mussten leider von mehreren Diebstählen erfahren! Das finden wir sehr traurig. Ein Opfer kennen wir sogar persönlich, aber auch wenn dem nicht so wäre, es ist eine Sauerei! Leider ist es eben so, wo viele Menschen sind, sind immer auch ein paar ganz schwarze Schafe unterwegs. Möge sie der Blitz nicht nur beim Schei… treffen.

Die Heimreise am Samstag war nach einem tollen letzten Messetag für uns entspannt, wir sind super durchgekommen. Somit waren wir am Sonntag nur ein bisschen fertig, aber auch glücklich und zufrieden mit dem was wir gesehen und erlebt haben. Die SPIEL’17 wird uns sicher positiv in Erinnerung bleiben, die Zeit verging wie im Flug. Danke Essen, danke Spiel’17, danke an alle die wir getroffen haben.

Wir sehen uns wieder, nächstes Jahr mit dem Hashtag #Spiel18.
Die internationalen Spieletage finden statt vom 25.-28.10.2018 – safe the date!

 

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(c) Oliver Sack – 31.10.2017